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Mit einem Selbstversorger!

Die herrliche Lage über dem Drautal bildet die Grundlage für ein gutes Leben. Die Beschäftigung mit Kräutern und Heilpflanzen haben dem kleinen Bergdorf den Beinamen „Kräuterdorf“ verliehen. In Handarbeit werden Wild- und Gartenkräuter angebaut und verarbeitet. Der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen wird nun auch für andere Lebensmittel sichtbar gemacht.

Einer der engagierten Menschen der Slow Food Gemeinschaft Irschen ist Herbert Neureiter, vlg. Unterrechnig, der seinen Hof 1992 übernommen hat und Getreide anbaut. Im Gespräch wird es eindeutig, der Vollblutbauer liebt was er tut. Unglaublich geerdet wirkt er und nennt sich „Selbstversorger“, worauf er stolz ist.

Für sich, seine Familie und seine Tiere bewirtschaftet er seine Felder und baut sein handgemachtes Saatgut an. Seine Felder kennt er wie seine Westentasche.

Herbert Neureiter sagt dazu:

„Manchmal ist es auch notwendig barfuß über mein Feld zu gehen. Das, was ich unter meinen Füßen spüre zeigt mir, auf diesem Feld kann ich mein Winterkorn aussäen. Wichtig ist es auch zu wissen, wie der Winter wird. Danach entscheide ich, welcher Acker der geeignetste ist.“

Eingeackert wird per Hand. Wie viel von der Saat am Acker landet, ist neben dem Wetter ausschlaggebend für den Ernteerfolg. Geerntet wird ursprünglich mit der Sichel. Dafür oft belächelt meint er selbst, er habe trotzdem mehr Zeit als andere!

Sein geernteter Winterroggen und Winterdinkel wird im eigenen Holzofen als Brot für seine Familie verarbeitet. Sein geernteter Hafer an seine Schafe und Pferde verfüttert.

 

Die Renovierung der alten Wassermühle

Das Slow Food Village Irschen half bei der Renovierung der alten Wassermühle mit. Das Mühlwerk war gebrochen und die Mühle war deshalb nicht mehr zu verwenden. Liebevoll wurde alles wieder in Stand gesetzt. Hier gibt es nun einmal im Monat einen Mühlentag, der dazu dient, jedem sein Korn zu mahlen, aber auch die Möglichkeit bietet, das Korn von Herbert Neureiter in kleinen Mengen zu kaufen.

PS:  Die Wassermühle mahlt jeden letzten Freitag im Monat Korn, dazu gibt’s Verkostungen.

Verantwortungsvolle Ernährungs- und Esskultur

Herbert Neureiter, ein Vorzeigebauer des Slow Food Village Irschen, weiß wie verantwortungsvolle Ernährungs- und Esskultur wirklich aussehen. Er kämpft dafür, dass jeder die Qualität im eigenen Land wieder mehr zu schätzen weiß, verweist auf den Ursprung und möchte dazu aufrufen heimische Produkte zumindest zu probieren. „Unser Wissen und unser Herzschlag für unsere Produkte müssen weitergegeben werden.“

 

Als Tipp sei noch folgendes erwähnt:

Im Dorfzentrum des Kräuterdorfs gibt es monatlich die „offene Kochwerkstatt“. Ein Ort des Austausches für Kochinteressierte. Jeder erste Dienstag im Monat ist einem Lebensmittel-Motto gewidmet. Hier treffen sich Slow-Food-Enthusiasten, bekommen Anregungen, tauschen Rezepte aus (Kostproben inklusive) und geben Überliefertes an die Jugend weiter. Nichts soll in Vergessenheit geraten, jeder darf alles wissen.

Für Anmeldungen zur nächsten „offenen Kochwerkstatt“ zum Thema „Paradeiser“ am 1. September bitte hier Kontakt aufzunehmen:

Slow Food Village Irschen
Tel.: +43 4710 23772
Mail: info@irschen.com
Home: www.krauterdorf.at

Übrigens:
Die nächste Slow Food Village-Tour in Irschen findet am Freitag, 14. August 2020, um 10 Uhr, statt.

 

Fotorechte: Martin Hofmann

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