Ein Sommer-Begleiter: Marillen-Powidl
Röster aus Früchten kennt man: die meisten von Euch den Zwetschgenröster. Die österreichische Version vom Röster nennt sich Powidl. Der Unterschied zum Marillen-Powidl ist vor allem der, dass Marillen auch bei einem langen Kochprozess nicht an Farbe verlieren. Ganz im Gegenteil, – die leuchtend orange Farbe wird immer intensiver. Im Gegensatz zu Zwetschgen, die eher an Farbe verlieren und dunkel werden.
Dieses Rezept lässt sich im Grunde dreiteilen. Im Verlauf der Zubereitung entstehen ein Marillenbrei und ein Marillensirup. Aus beidem entsteht dann der Powidl. Das Rezept unten erklärt es genau.
Was ich damit sagen möchte, ist, wenn Ihr den Röstprozess auslässt, habt Ihr einen herrlichen und aromatischen Marillenmus, der löffelweise unter Joghurt oder auch pur genossen werden kann. Und zeitgleich einen Marillensirup, der sich verdünnt für herrlich erfrischende Getränke eignet.
Alle drei Varianten lassen sich in sterilisierte Gläser abfüllen und für später aufbewahren.
Zutaten:
(für ca. 600 – 700 ml)
2 kg Marillen
1 Vanilleschote
2 Pkg. zu á 200 g getrocknete Marillen
250 ml Dessertwein oder fruchtiger Weißwein
Wertet einfach alles auf: Marillen-Powidl
Powidl stammt aus einer Zeit, in der Zucker kaum für jemandem erschwinglich war, denn dieser Powidl kommt ganz ohne aus. Dennoch schmeckt es äußerst aromatisch und Natur-süß.
In diesem Rezept wird der Zucker durch getrocknete Marillen ersetzt. Außerdem wird das Powidl durch das lange köcheln immer intensiver und die Natur-süße entwickelt sich nach und nach.
Es bleibt aber jedem frei, mit Zucker zu ergänzen. Am besten wäre es dann, den Zucker direkt zu Beginn zum Kochprozess hinzuzufügen. Das ist deshalb notwendig, damit sich die Zuckerkristalle auflösen können.
Entscheidet also am besten selbst, wie es Eurem Geschmack gefällt.
Ich verwende Marillen-Powidl als Nachspeise und serviere es dann pur mit einem Pfefferminzblatt und Chili Fäden als auch mit einem wertvollen Öl oben auf. Ich reiche es aber auch gerne zu weißem Fleisch, im Dressing bei Sommersalaten oder als Aufwertung in meiner Marillen-Aioli. Es eignet sich aber auch als fruchtiger Brotaufstrich.
Ihr seht, ein wirklicher Sommer-Begleiter und kreativ einsetzbar.
Zubereitung:
Die Marillen waschen, entkernen und grob würfeln. In einen Kochtopf umfüllen. Die getrockneten Marillen halbieren und ebenso dazu geben. Die Vanilleschote aufschneiden, das Mark herauskratzen und dazugeben. Mit Dessertwein oder fruchtigem Weißwein aufgießen und 30 Minuten am Herd köcheln lassen.
Wenn die Marillen weich sind, die Mischung über einem Lochsieb in einen weiteren Kochtopf abgießen. Abtropfen lassen. Die Vanillestange entfernen.
Den aufgefangenen Saft für ca. 1 Stunde sirupartig einkochen lassen. Die Marillen aus dem Sieb in ein Behältnis umfüllen und pürieren.
Jetzt zum Powidl
Das Marillenmus und den eingekochten Sirup miteinander vermengen und in eine ofenfeste Form füllen. Mit der Einstellung Heißluft bei 150° Celsius ca. 2 Stunden einkochen.
Dazwischen immer wieder umrühren, vor allem in der letzten 1/2 Stunde der Röstzeit.
Zum Abfüllen des Marillen-Powidl die Gläser und Deckel im Dampfgarer bei 100° Celsius für 15 Minuten dämpfen. Das Marillen-Powidl hält sich mehrere Monate.
Die vielen Vorteile der Marille könnt Ihr übrigens bei Interesse hier nachlesen.